Ustka Charlotta Sailing Day’s 2024


oder die Geschichte, warum man als einziger Deutscher nach Polen fährt.
Alternative wäre der Besuch des Goldenen FD im Nachbarverein am Heimatsee gewesen. Wir
haben uns dagegen entschieden, obwohl die Regatta in Polen nicht einmal im deutschen Kalender
publiziert wurde ( hier sei Karsten ausdrücklich außen vor genommen, die Polen haben bis April
gebraucht, um ihre Termine zu finalisieren und „öffentlich“ zu machen. Viel zu spät für unseren
Kalender und unsere Ranglistenplanung ) und somit auch keine Ranglistenpunkte zu gewinnen
waren.
Stolpmünde ! Wie das schon klingt . Wie Travemünde und Warnemünde mindestens.
Nur, es ist viel besser ! Ein wunderschönes kleines Städtchen ungefähr bei zwei Dritteln des Weges
zwischen Stettin und Gdynia / Danzig gelegen. Die S 6, autobahnähnliche Straße, wächst jedes
Jahr um etliches Kilometer und ist fast fertig. Bäderarchitektur aus dem vorletzten Jahrhundert, ein
traumhafter Fischereihafen mit einem Touch Tourismus. Platz ohne Ende, kaum Restriktionen,
was Parken und Campen betrifft.
Segeln auf See, segeln auf der Ostsee. Nicht pillepalle wie in Kiel oft bei Westlage, sondern
Wellen ! Lang und groß, von Rügen oder Südschweden herüberrollend. Ein Traum.
Konkret war es so, dass wir uns mit 9 polnischen Booten matchten. Dort hat die Qualität seit 2, 3
Jahren unglaublich angezogen. Wir wissen, wovon wir sprechen, waren wir doch 2021 in Gdynia
polnischer Meister mit 8 Tagessiegen und 2022 ebenfalls Meister in Stolpmünde. Dort nur knapp.
Letztes Jahr mussten wir uns dann der Mannschaft POL 6 (den „guten Polen“ — Originalzitat Peggy
Bahr) geschlagen geben.
Samstag war nach Tagen mit viel Wind einer, der leichtes Wetter, aber meist durchaus Trapezwind
bereithielt. Alter Schwell von mindestens 80 cm stand gegen die Windrichtung, so dass du an der
Kreuz die Wellen herunterrasen konntest. Welch eine herrliches, so seltenes Segeln ! Das bei 30
Grad und praller Sonne, echt eine Herausforderung bei den vier durchgezogenen Wettfahrten.
Dieses sicher im Wissen, am Sonntag könnten die Kühe vom Deich fliegen. Viel, viel Wind war
angesagt. Westwind, der dann auch gegen 10 Uhr pünklich einsetzte.
Die Wettfahrtleitung meinte beim Briefing ‚ mal sehen, vllt. gehen max. 2 Rennen vor Mittag, weil
ab dann sind bis zu 30 knt. prognostiziert“.
Nun, es wurde nur eines. Mit vier FD’s im Ziel und einigem an Kleinholz. Ein meiner Meinung
nach epischen Rennen. Die Windstärke war dabei nicht das Thema, bis zu 7 geht schon mit dem
FD. Aber wenn du raumschots und vor allem vor dem Wind um’s verrecken nicht verhindern
kannst, dass die Brigg vorne unterschneidet, weil du deinen Arsch permanent extrem angehoben
kriegst bei 1,5 m Welle, ist das Ding gefährlich vor allem fürs Material.
Wir waren jedenfalls heilfroh, nach der zweiten Runde durchs Ziel zu gehen und AP über A zu
sehen.
So war am Sonntag gegen zwölf diese wunderschöne Regatta beendet, nach Preisverteilung und
einer weiteren Beköstigung konnten wir ab 14 Uhr die Diesel starten für die 10…12 stündige Fahrt.
Wir haben recht souverän gewonnen, „den guten Polen“ POL 6 Kosmicki / Gorka und auch den
Pöhl-Sieger POL 19 Zebrowski / Zebrowski geschlagen.

Das Boot durfte dank eines freundlichen Hafenmeisters sicher hinterm Zaun stehenbleiben, in 10
Tagen holen wir es ab auf dem Weg zur polnischen Meisterschaft in Putzig / Puck gegenüber der
Halbinsel Hela.
Axel & Rolf, GER 213

Bericht Kroatische Meisterschaft — Insel / Stadt Cres


Anders als die letzten Jahre gewohnt, fand in diesem Jahr die nationale Meisterschaft Kroatiens
bereits Ende Mai auf der Insel Cres statt, gelegen zwischen Pula und Rijeka in der herrlichen
Kvarner Bucht.
Der JK Reful Cres liegt im allerletzten Zipfel der Bucht von Cres, welche sich nach Norden
Richtung Festland öffnet in unmittelbarer Nähe der ACI Marina Cres, deren Sanitäranlagen man
nutzt.
Ich war bereits im letzten Jahr dort, segelte wegen Krankheit Axel’s mit Patrik aus Zadar und
konnte so die hervorragende, einzigartige Gastfreundschaft dieses sehr kleinen Clubs genießen.
Wer unseren Heimatclub SSV Einheit Plauen kennt, weiß, wovon ich spreche. Grundstück 25 auf
25 m, Slipbahn. Ein, zwei alte Seecontainer…das ist alles.
Ist aber Regatta, strömen die 25 oder 30 Mitglieder heran und es fehlt an nichts.
Insofern war es möglich, das Boot und dergleichen dort schon zwei Wochen früher verschlossen
abzustellen und erst einmal in Kroatien, Bosnien und Albanien Urlaub zu machen, um anschließend
noch ein paar Tage zu trainieren.
Am Wochenende der Meisterschaft versammelten sich immerhin 6 Nationen ( CRO, SLO, POL,
CZE, HUN und GER mit 17 Teilnehmern.
Das Wetter war sehr angenehm, am Freitag erstmal wenig Wind. Im angedachten Regattagebiet vor
der Bucht von Cres fast nichts und das auch noch von überall her.
Wettfahrtleiter war ein in der FD-Klasse alter Bekannter, der schon des öfteren die Jury bei
Weltmeisterschaften, so in Medemblick 2018 und Campione 2022, geleitet hatte.
Dieser machte seine Sache richtig gut. Als alle dachten, „jetzt setzt er follow me, jetzt gehts wieder
rein“ , gab er Gas und verschwand alsbald links um die Ecke. Um nach Westen Richtung Pula zu
motoren, sicher 5, 6 sm weit. Und er fand dort Wind !
Und was für welchen, 4, in Böen 5 bft, Kaiserwetter bei blauem Himmel und 25 °Luft- bei 20 °
Wassertemperatur.
Letztlich wurden 3 schöne Rennen gesegelt, die HUN 11 — Gaborjani / Koles klar dominierten.
Tag 2 führte das Feld dank guter Erfahrungen wieder an besagte Stelle, nur waren die Bedingungen
nicht annähernd mehr so gut.
Wir hatten beim ausslippen ca. 50 Liter Wasser im Schiff, wissen bis heute nicht, warum und
woher… dementsprechend waren die Ergebnisse in den beiden Tageswettfahrten.
Wie schon am ersten Tag sind wir reichlich beköstigt und mit Bier, Wein, Wasser und so manchem
Sliwowitz förmlich übergossen worden.
Der letzte Tag dann sollte einen Südwind bringen, welcher dann endlich das Segeln vor der Stadt
Cres ermöglichen würde.
Dem war so, nur war er sehr unstet und löchrig, so dass die Wettfahrtleitung bald ein Einsehen hatte
und uns nach einern Rennen an Land schickte.
Im Endergebniss gewann HUN 11 souverän vor CRO 51 mit Tin Matulja’s Sohn Mistral ( ein
professioneller Regattasurfer ) an Robin Matulja’s Pinne und GER 213, die wir dann ohne Wasser
im Boot wieder schnell segeln konnten.

Eine wie immer in Kroatien sehr stimmungsvolle Preisverteilung rundete das Wochenende ab,
bevor der Run auf die beiden Fähren entweder zum Festland im Norden oder nach Osten über die
Insel Krk und dann weiter nach Rijeka begann.
Axel & Rolf, GER 213